Beate Schicker - Aktivistin für Umwelt und Menschenrechte

Als Ärztin, Psychotherapeutin und Einwohnerin der Eulenspiegelstadt Mölln setze ich mich für Nachhaltigkeit, sensibleren Umgang mit unseren wertvollen Umweltressourcen und Menschenrechte ein.

Zum Thema Streusalz kam ich durch den alarmierenden Zustand unserer Stadtbäume. Mir fiel auf, dass viele Straßenbäume schon im Sommer schwächeln, viel zu früh ihr Laub verlieren, kümmerlich wachsen, im Jahresverlauf viel Totholz bilden und eine extrem verkürzte Lebenserwartung haben.

Ich merkte bald, dass das Thema Streusalz in der Umweltdiskussion ein Schattendasein führt: mit dem Totschlagargument der "Sicherheit" wird jeder Diskurs über das Umweltgift Natriumchlorid im Keim erstickt.

Der Mythos vom Streusalz als angeblich bestem Mittel gegen Glätte ist sachlich längst widerlegt. An ihm wird nicht zuletzt deshalb festgehalten, weil Salz das billigste und bequemste Streumittel ist: in der Anschaffung ist es vergleichsweise "preiswert" (unter Berücksichtigung der Folgekosten durch Umweltschäden wäre das anders!) und es löst sich scheinbar in nichts auf.

Über den gefährlichen und oft gedankenlosen Umgang mit Streusalz aufzuklären, habe ich mir zur Aufgabe gemacht.  Seit vielen Jahren dokumentiere ich Streusalz-Schäden an Bäumen, schrieb Leserbriefe in der Tagespresse, hielt Vorträge vor dem Forst- und Grünflächenausschuss der Stadt Mölln.

Im Februar 2015 erschien in der Online-Zeitung herzogtum-direkt dieser Artikel über mein Engagement. Hier ein link zu einem Artikel aus 2014.

Seit 2013 habe ich streusalzgeschädigte Bäume durch das ganze Jahr fotografisch begleitet. Ich dokumentiere auch durch Fotos die Kumulation und ganzjährige Anwesenheit von Streusalz in der Umwelt, wie hier typische "Ausblühungen" auf stark gestreuten Gehwegen oder an Backstein-Gemäuern...

2016 brachte ich eine Petition an den Schleswig-Holsteinischen Landtag auf den Weg mit dem Ziel, das Umweltgift Chlorid auf die politische Agenda zu bringen. Im Petitionsbeschluss wurde eine Kennzeichnungspflicht empfohlen...

Regelmäßig informiere ich in Form von  "Streusalz-Mails" Lokalpolitiker, Umweltorganisationen, Medien, Interessierte und wichtige Personen des öffentlichen Lebens über meine Arbeit. Die Mails sind immer mit aktuellen, von mir selbst angefertigten Fotos zum Streusalzgebrauch und dessen Umweltfolgen bebildert.

Ich bekomme natürlich auch Gegenwind zu spüren: ein Umweltthema, das so nah an unserem Alltag ist und uns zwingt, über unsere Bequemlichkeit und den übermächtigen Mobilitätszwang nachzudenken, ist nicht beliebt.

Durch ein Whistleblowing gegenüber den Lübecker Nachrichten im März 2013 habe ich versucht, die Problematik des kollektiven und gedankenlosen Salzstreuverhaltens  aufzuzeigen. Ich kritisierte in einer E-mail das schädliche "Vorbildverhalten" von Rechtsanwälten, vor deren Kanzleien die Bürgersteige permanent den ganzen Winter hindurch gesalzen werden. Die Zeitung veröffentlichte meine Worte ohne meine Erlaubnis als "Leserbrief" unter meinem Namen. Über mich brach dadurch eine Katastrophe herein. Fast drei Jahre wurde ich gerichtlich angefeindet.

Leider stellte sich die Zeitung im Gerichtsprozess nicht schützend vor mich - ihre Leserin - sondern half den Klägern, mich zu bekämpfen. Nachdem der Prozess auf dem zivilrechtlichen Wege mit einem geradezu absurden Urteil auf "Unterlassung eines Eindrucks" beendet wurde, erwog ich Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Mangels juristischer, publizitischer und materieller Unterstützung konnte ich diesen Schritt leider noch nicht gehen.

Ich freue mich über Grußbotschaften, ermunternde Worte und informative Gast-Beiträge für meinen Blog genauso wie über Spenden! Vielen herzlichen Dank!

Das Spendenkonto für meine uneigennützige, extrem zeitintensive Arbeit lautet: DE 16 6625 0030 0006 1060 25 - BIC: SOLADES1BAD

Konto-Inhaber: Beate Schicker

Bei Twitter finden Sie mich unter https://twitter.com/Saltytrees

(Streusalz-geschädigte Linde am Möllner ZOB, September 2015 / Foto: Beate Schicker)
 

Blog

03.08.2014 10:21
Mölln ist ja bekanntlich nicht nur die Stadt des "Narren", sondern auch ein berühmtes Kneipp-Heilbad. Wechselbäder der speziellen Art erlebe ich nun seit eineinhalb Jahren im Möllner Leserbriefprozess. Da war zuerst die eiskalte Dusche der Unterlassungsklage, gepaart mit dem entsetzlichen...
01.08.2014 16:57
Ist das furchtbare Massaker an Jungvögeln durch „Baumpflegearbeiten“ in Lübeck, über das die Lübecker Nachrichten am 31. Juli berichteten, ein Einzelfall? Nein – es ist nur die Spitze eines Eisbergs und symptomatisch  für das tiefgreifend gestörte Verhältnis des Menschen zur Natur, ohne die er...
01.08.2014 09:16
Die "Amadeus-Bäume" habe ich schon mehrmals vorgestellt. Der rechte Baum steht direkt am Kreuzungs-Überweg und bekommt entsprechend im Winter stets seine "Extraration" Streusalz (Aufnahme vom Mai)... Heute, am 1. August sieht die Situation so aus: Man kann nur hoffen, dass das Essen in dem Lokal...
01.08.2014 07:32
Hundehaufen sind kein schöner Anblick - ich möchte auch nicht bei der Rasenpflege an Tretminen vorbeibalancieren. Daher freuen mich diese neuen schönen Schilder der Stadtverwaltung Mölln, in Abständen von wenigen Metern auf massiven Fichtenholzpfählen angebracht... Die Schilder haben meine...
31.07.2014 08:54
Der letzte Tag im Juli. Nützt das noch was, fragt man sich bei diesem Bild... Ich habe diese Bäume schon mehrmals vorgestellt. Der linke der Dreierreihe ist unser "Reisebüro-Baum", der leider keinen Urlaub bekam. Der Baum rechts ist nicht grüner, weil er mehr gegossen, sondern weil er weniger...
30.07.2014 09:05
Möllner Politiker sind sich einig: der Streusalz-Leserbriefprozess soll unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit. Zu peinlich wäre diese durch eine stümperhafte Presse-Panne entstandene Justiz-Posse in der Eulenspiegelstadt, in der der "Narr" einerseits verehrt und kommerziell ausgebeutet wird,...
28.07.2014 13:33
Den "gesalzenen" Ahorn von der Straßénkreuzung hatte ich bereits vorgestellt: Schon Anfang Juni zeigten sich Wuchsverkümmerung und verzögerte Blattgrün-Bildung: Jetzt, zwei Monate später, zeigen sich dramatische Schäden durch Natriumchlorid in Form von Blattrandnekrosen und Chlorophyllmangel: Zum...
28.07.2014 08:41
Schon früh warfen mir die Kläger im Möllner Streusalz-Leserbriefprozess einen "Denunziationswillen" vor, von dem meine Nachricht an die Zeitung motiviert gewesen sein soll. Wie überhaupt seitens der Kläger und - was ich besonders schlimm finde! - auch der Zeitung stets mit persönlich entwertenden...
26.07.2014 16:25
Heute stelle ich ein besonders trauriges Opfer menschlicher "Zivilisation" vor: das einsame Bäumchen am ZOB...Hier wird im Winter mit Streusalz nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Stadt und drei verschiedene Busunternehmer wollen das Schrecklichste abwenden: REGRESSFORDERUNGEN durch gestürzte...
26.07.2014 09:34
Seit vielen Jahren setze ich mich in Leserbriefen und in meinem eigenen Lebensumfeld für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, für Umwelt- und Naturschutz ein.   Allein von diesem Motiv war mein Streusalz-Whistleblowing im März 2013 geleitet. Nach der Veröffentlichung als “Leserbrief”...
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Neuigkeiten

11.05.2019 11:04
Gestern früh konnte ich wieder twittern. Mein Account ist entsperrt, der beanstandete Tweet ist weiterhin im Netz. Mein Fall hat es bis auf die Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung gebracht. Ich danke allen, die sich bei Twitter für #FreeSaltyTrees eingesetzt haben! Es bleibt ein...
09.05.2019 07:19
Heute Nachmittag sind es fünf Tage, dass mein Twitter-Account gesperrt ist. Ich hoffe, dass dieser Zustand weder für mich, noch für die Umwelt - insbesondere die Twittergemeinde - zur Normalität wird. Es ist Unrecht, und Unrecht darf niemals normal werden. Es gäbe so viel zu diskutieren: die...
08.05.2019 09:34
Heute Nachmittag sind es vier volle Tage, die ich bei Twitter gesperrt bin. Prominente Unterstützung habe ich nicht, ich bin auch kein Jurist wie etliche andere Twitterer, die mit entsprechenden Drohungen erwirken konnten, dass ihre Accounts wieder freigegeben wurden - wohlgemerkt ohne Löschung des...
07.05.2019 08:55
Mein Twitter-Account @Saltytrees ist nun den dritten Tag gesperrt. Die Sperrung erfolgte am selben Tag, an dem der Account von Sawsan Chebli für einige Stunden wegen Benutzung des Wortes "Mohammed" gesperrt wurde. Die Medien berichteten ausführlich, Außenminister Heiko Maas setzte sich bei Twitter...
14.11.2018 07:30
Hier meine aktuelle Streusalz-Mail ohne die im Original mitgesendeten Bilder. - Für die Bebilderung wird neuer Speicherplatz benötigt, der von mir beim Anbieter dieser Webseite käuflich erworben werden muss. Spenden sind willkommen (das gilt ausdrücklich auch für die Deutsche...
22.08.2018 21:00
Kaum vorstellbar, dass das so unterschiedliche Schicksal dieser beiden "Klein-Biotope" nur von einem winzigen Detail abhängt: der einmaligen (!) Zugabe einer ganz alltäglichen Substanz vor über 15 Monaten in einen der beiden Töpfe ... Wir alle wissen um die Gefährlichkeit von Pestiziden wie...
11.03.2018 07:59
Meine Streusalz-Mails gehen nun schon seit vier Jahren an Stadtvertreter, Umweltorganisationen, wichtige Personen des öffentlichen Lebens und Medien. Auch überregionale Empfänger wie das Bundesumweltministerium und die Umweltbehörden von Land und Kreis sind auf der Empfängerliste. Etwas...
07.03.2018 21:37
- Dieser Artikel wurde am 7.3.2018 erstellt und am 8.3.2018 aktualisiert - „Wer seine Kinder liebt, der schlägt sie!“ – mit diesem sprachlichen Trick wandelte man vor gar nicht langer Zeit das Böse (=Gewalt) zum Guten (=Liebe). Gewalt bietet immerhin demjenigen, der sie ausübt, ein kurzfristiges...
19.01.2018 21:31
Im Dezember 2016 ließen sich die Stadtoberen von Mölln für ein neues Winterdienstfahrzeug mit einem bombastischen Zeitungsartikel feiern. Hemmungslos wurden Superlative bemüht ("Standards im Winterdienst" / "landesweit zukunftsweisend"), die Stadt Mölln schien zum Vorreiter modernster Technik, ja...
11.01.2018 08:06
Das neue Jahr beginnt mit einem besonders bestürzenden Beispiel für ein Winterdienstverhalten, das man nur noch als entfesselten Vandalismus gegen städtisches Allgemeineigentum bezeichnen kann. Wie das giftige Natriumchlorid - offenbar aus dem riesigen neuen Streufahrzeug - in die Umgebung...
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