Wofür wurde diese Kastanie eigentlich "gerettet"...? UPDATE 24.04.2015

14.09.2014 08:37

Die Kastanie am Möllner Abrissgrundstück habe ich hier schon seit langem begleitet. Auch wenn wir alle es noch nicht so richtig wahrhaben wollen - ihr Schicksal wurde am 11.3.2014 besiegelt:

Ihre Kollegin, eine 100jährige Buche, musste schon vor dem Abriss der Villa fallen - sie stand genau im Planungsareal des millionenschweren Bauprojekts...

Ich berichtete hier schon mehrmals, wie es der "geretteten" Kastanie danach erging...

Massenhaft kleine und große Äste wurden durch sperriges Baugerät abgerissen...

Die "Kollateralschäden" summieren sich inzwischenauf ein erkleckliches Maß. Armdicke Äste wurden eliminiert ...

Doch das schlimmste ist, dass man ihr buchstäblich das Wasser abgräbt. Da, wo Wurzeln waren, ist jetzt ein Aushub für einen Teil des Gebäudekomplexes (der jetzt auch noch "KASTANIENHOF" genannt wird...)

Schon vorher aber war dieser Baum, wie fast alle Straßenbäume, massiv mit Streusalz belastet. Davon zeugen seine Blätter (hier im Vergleich mit einem gesunden Kastanienblatt, beide am 13.9. gepflückt)...

Das untere Blatt von einem unbelasteten Baum zeigt nur ein paar Miniermotten-Fraßspuren, während die oben gezeigten Blätter durch Streusalz ("Salztrocknis") vorzeitig gewelkt sind.

So mag sich dieser Baum nun fragen: wofür haben sie mich eigentlich gerettet...?

Der Baum hat nun einen Winter überstanden, in dem fleißig am Millionenpojekt gebaut wurde...

Inzwischen ist der prachtvolle Millionenkomplex fertig...

Der Baum spielt uns jetzt im Frühling noch einmal Normalität vor...

Doch schon im Juni werden wir ein erstes "Schwächeln" sehen - Miniermotte und Streusalz saugen die Lebenskraft aus dem Baum. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der "Kastanienhof" ohne seinen Namensgeber dastehen wird...

 

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