Wir töten, was wir lieben - durch Ignoranz und Gedankenlosigkeit UPDATE 15.3.
Wer von uns würde auf die Frage, ob er / sie Bäume liebt, nicht sofort und spontan "Ja, selbstverständlich!" antworten?
Natürlich lieben wir Bäume! Was ist eine Landschaft, ein Park, ein Garten ohne Bäume...
Und natürlich lieben wir auch unsere Bäume in der Stadt - sie tun uns ja auch den Gefallen, sehen zumindest für ein paar Monate schön grün aus und spenden Schatten...
Wem fällt schon auf, dass diese Bäume bereits im Mai einen verminderten Laubaustrieb, schütteren Wuchs und wenig Blattfarbstoff aufweisen?
Und wem fällt schon auf, dass ihnen bereits im September langsam die "Luft ausgeht"...
Nein, das fällt uns nicht auf, die Welt um uns herum ist ja bunt und schön - und wenn Bäume im Oktober schon kahl sind...
... dann stricken wir ihnen eben Schals, und die Welt ist wieder in Ordnung...
Es war sicher gut gemeint, dass Kinder einer Möllner Schule dieses Strickprojekt durchführten - dennoch tat es mir einen Stich ins Herz, als ich im November diese Schals an den Bäumen sah. Wusste ich doch, wie todkrank diese Bäume durch Streusalz sind, und dass sie trotz salzverdünnender Infusionen, die sie im Sommer bekommen, mit ihren Kräften am Ende sind.
Vor zwei Tagen nun wurden diese "Verschönerungen" entfernt, und es gab ein böses Erwachen...
Unter den Strickschals hat sich durch Nässestau an den Stämmen starker Schimmelbefall und Fäulnis gebildet...
Genau da, wo die Schals waren, ist jetzt Schimmel...
UPDATE:
Am 15. März ist der Schimmel unverändert zu sehen. er hat sich trotz der Entfernung der Schals nicht zurückgebildet...
Diese Infektionen werden die Bäume weiter schwächen und ihr Sterben beschleunigen.
Natürlich hat das niemand gewollt. Es will ja auch niemand, dass Bäume durch Streusalz sterben.
Wir Menschen setzen eben Prioritäten.
Und "Liebe" endet oft da, wo uns unsere eigenen Interessen wichtiger sind...
_________________________________________________________________________________________