Was so unschuldig daherkommt, hat es in sich...
In diesen Tagen werden wieder überall in der Stadt - und auf Grünflächen wie hier im Kurpark - Container mit Streumittel aufgestellt...
Wirft man einen Blick hinein, sieht es ganz harmlos aus - wie reiner Sand...
Doch ich habe mich bereits in den vergangenen Jahren eingehender mit der Zusammensetzung dieses Streumittels beschäftigt. Wenn es aufgebracht wird, entfaltet es sofort eine auftauende Wirkung...
Schaut man näher hin, sieht man die Salzkristalle, die den Schnee in ihrer Umgebung zum Schmelzen bringen...
In der Frühlingssonne "blüht" das im Streumittel enthaltene Salz durch Verdunstungsvorgänge aus. Es wandert an die Oberfläche und kristallisiert dort wieder aus...
Je mehr Salz von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs beigemischt wird, desto bequemer ist die Handhabung. Und wer kontrolliert schon, wieviel Salzanteil wirklich im Streumittel steckt?
Die Rotklinker auf den Bürgersteigen erzählen das ganze Jahr vom Streusalz, mit dem sie trotz offiziellen Verbots traktiert wurden...
Und natürlich erzählen es uns die Bäume, in deren Blättern das Chlorid eingelagert wird und sie vom Rand her zum Absterben bringt...
Man sieht also, dass es bis jetzt reine Lippenbekenntnisse sind, wenn Vertreter der Stadt sagen: "Wir benutzen nur ganz wenig Salz als Beimischung" - offenbar ist es immer noch genug, um die beschriebenen Schäden an unserer Umwelt anzurichten.
Deshalb muss weiter daran gearbeitet werden, ein allgemeines Bewusstsein und mehr Sensibilität für die Auswirkungen unseres Verhaltens auf die Natur zu schaffen!
(Zeichnung: Brigitte Dubbick)
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