Wie ein vertrocknender Baum - so werden Whistleblower gemolken!
Der Möllner Leserbriefprozess, der nun bald drei Jahre andauert, wurde mir nach einem unerlaubt veröffentlichten "Leserbrief" zur Streusalzproblematik durch Möllner Rechtsanwälte aufgezwungen.
Mein Whistleblowing an die Redaktion war von Sorge um die Umwelt getragen - so etwas bringt keinerlei materiellen Gewinn - ein völlig selbstloses Verhalten. Ich konnte die Qual der Bäume nicht mehr mitansehen...
Rücksichtslos wurde im "Horror-Winter" 2012/2013 Salz in die Umwelt gepumpt, direkt an die Bäume und Tag für Tag verbotenerweise in konzentrierter Form auf die Bürgersteige...
Was das verzweifelte Whistleblowing mir an persönlichem Leid einbrachte, habe ich ja bereits ausführlich beschrieben.
Über die horrenden Kosten des Prozesses versuche ich mich nicht zu sehr zu beklagen (Geld ist das Unwichtigste im Leben) - doch in diesen Tagen wird mir wieder schmerzlich bewusst, dass ich durch die anhaltenden Anfeindungen nicht nur persönlich und moralisch angegriffen bin, sondern auch in materieller Hinsicht mein Leben davon beeinträchtigt ist.
Gestern bekam ich meinen Steuerbescheid von 2014.
Meine Steuerberaterin hatte einen Teil der Prozesskosten als sog. "außergewöhnliche Belastung" angegeben. Der Betrag von 2.825 Euro lag wenige Euro unter der "Zumutbarkeit" - d.h. er wird nicht steuermindernd berücksichtigt.
Wohlgemerkt: das sind nur die Prozess-Kosten für 2014! Bereits 2013 musste ich die Gerichte und meine Anwälte bezahlen, und 2014 kamen u.a. noch das Honorar von rund 1500 Euro für die Madsack-Anwälte (die bekanntlich den Klägern halfen) hinzu.
In diesem Jahr, 2015 sind die Prozesskosten weiter gestiegen, denn der Prozess ist ins Hauptsacheverfahren gegangen. Alles in allem sind die Kosten jetzt an der Grenze zur Fünfstelligkeit angekommen.
Dies alles wegen eines von der Zeitungsredaktion unerlaubt als "Leserbrief" veröffentlichten Umwelt-Whistleblowings - einem verzweifelten Appell an die Redaktion, sich mit einem brennenden, gesellschaftlich relevanten Thema endlich in angemessener Fprm redaktionell zu befassen!
Manchmal fühle ich mich durch diesen ungerechten Racheprozess gequält, gemolken, ausgelaugt wie ein durch Streusalz vertrockneter Baum...
Aber ich versuche immer wieder, mich moralisch aufzurichten. Ich hoffe, dass am Ende die Gerechtigkeit siegt - und ich weiß, dass meine Arbeit wichtig und sinnvoll ist. Für die Bäume, die Menschen und ein besseres Miteinander zwischen Mensch und Natur...