Was hat ein totes Eichhörnchen-Baby mit Streusalz zu tun oder: warum der Frühling eine traurige Zeit ist...
30.04.2015 11:53
Liebe Leser,
warum zeige ich Ihnen heute, am Tag des Wolfes das friedliche Idyll eines ganz normalen Spaziergangs durch das Möllner Grün...

Weil gestern am frühen Nachmittag hier, mitten auf dem Fußweg zwischen dem Möllner Quellenhof und Bergstraße, ein totes Eichhörnchen-Baby lag, mit sauber durchgebissener Kehle. Durch ein tiefes Bissloch konnte man bis hinunter auf die Luftröhre sehen – eine weißliche Spaghetti-förmige Struktur . Das Tier war noch sehr jung, wahrscheinlich gerade erst aus dem Nest gekommen.
AUS TRAUER UND PIETÄT BRACHTE ICH ES NICHT ÜBER MEIN HERZ, DAS TOTE TIER ZU FOTOGRAFIEREN!
Nein – es war mit Sicherheit nicht der “böse Wolf” , der hier zugeschlagen hat...
Dieses getötete Tierbaby war eines von vielen Millionen allein bei uns in Deutschland, die menschlicher Gedankenlosigkeit zum Opfer fallen. Hunderttausende, wahrscheinlich Millionen Streunerkatzen, oder auch Hunde, die vom Besitzer frei laufengelassen werden – rücksichtslos, gedankenlos: schon ein kleiner Dackel ist in der Lage, einen jungen Vogel oder ein junges Eichhörnchen, das nicht schnell genug unterwegs ist, zu töten oder zu verletzen. Den Rest erledigt die nächste Katze.
An demselben Weg, wo das tote Eichhörnchen lag, sah ich gestern bereits einen ganz jungen Amsel-Nestling auf dem Boden herumhüpfen – Katzen sind dort ständig unterwegs.
Warum sind wir Menschen so bequem, so rücksichtslos? Haus-Katzen frei herumlaufen lassen, womöglich unkastriert, nur damit wir uns nicht intensiv in der Wohnung um sie kümmern müssen. Hunde von der Leine lassen, er läuft sich ja viel bequemer und der Hund hat mehr ´Bewegung’.
Es ist dasselbe wie mit dem Streusalz: wir möchten schnell, bequem und billig die “Sicherheit” für unseren Geldbeutel, also knallen wir das giftige Salz tonnenweise auf die Straßen und Wege. Und Streusalz-Sünder werden nie zur Kasse gebeten!
Wann hört das endlich auf?
Ich fordere die Medien, insbesondere die Tageszeitung auf, sich endlich in gebührendem Umfang drängender Umweltthemen anzunehmen, damit das sinnlose Sterben von Tieren und Pflanzen und Zerstörung der Natur eingedämmt wird! An die Lübecker Nachrichten appelliere ich, endlich die seit über zwei Jahren bestehende Zensur und den Maulkorb bzgl. des Möllner Leserbriefprozesses fallenzulassen und über die ganzjährigen Folgen des Streusalz-Missbrauchs zu berichten!
Ihre heute SEHR SEHR TRAURIGE
Beate Schicker
Beate Schicker
Kontakt
Saltytrees