Mein schicksalhaftes "Whistleblowing" im März 2013 gegenüber der Zeitung berührte ein Tabu: den eminenten Streusalz-Einsatz vor bestimmten Lokalitäten und Berufssparten. In einem vorangegangenen Leserbrief im Januar 2013 (über den sich übrigens niemand beschwerte) hatte ich es bereits thematisiert:
Vor Rechtsanwaltskanzleien und Versicherungsbüros findet sich im Winter zuweilen überdurchschnittlich viel Streusalz. So viel Salz, dass es stellenweise das ganze Jahr über aus den Pflastersteinen "ausschwitzt". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
In meinem Whistleblowing gegenüber der Zeitung untermauerte ich diese Aussage mit Bildern eines salzbedeckten Bürgersteigs vor einer Rechtsanwaltskanzlei. Das Whistleblowing (ohne die Bilder) wurde zu meinem großen Entsetzen als "Leserbrief" unter meinem Namen veröffentlicht.
Plötzlich war ich der "Narr", der öffentlich am Pranger steht...

Mein Leben ist nicht mehr wie es vorher war. Und die Ironie ist: um das Thema "Streusalz-Missbrauch" selbst wurde ein Mantel des Schweigens gelegt...
Doch unsere Bäume schweigen nicht. Der "Versicherungsbaum" sieht heute so aus, wie normalerweise ein Baum Ende November aussieht:

Auch an dieser Stelle sei betont: keineswegs prangere ich Einzelpersonen an, das habe ich zu keinem Zeitpunkt getan! Doch ist es natürlich unumgänglich, zur Sichtbarmachung eines Problems konkrete Beispiele anzuführen - ansonsten verhallt das wichtige Whistleblowing ungehört und nichts ändert sich...
