Täuschen, verharmlosen und beschwichtigen: "nur wenig Salz" ist doch nicht so schlimm -

15.03.2015 10:23

Vorwort:

Als dieser Blogeintrag fertig war, ging ich mit meinem Hund zu einem ausgiebigen Sonntagsspaziergang los.

Ich kam an einer Stelle vorbei, die uns wohlbekannt ist: in den letzten Wochen des Winters, als endlich etwas Schnee fiel, waren die Mitarbeiter des städtischen Streudienstes mit ihrem Streuwagen rücksichtslos über die Pflanzteller der Bäume gefahren und hinterließen Sand-Salzgemisch (ich berichtete)...

Später konnte man die "Streu-Straße" noch deutlich erkennen (der Sand war liegengeblieben, das Salz im Erdreich verschwunden)...

Und nun zu meiner heutigen Beobachtung:

Die Frühjahrsvegetation bringt es an den Tag: hier wächst kein Gras mehr...

Dieses Bild illustriert natürlich bestens, was ich heute morgen schrieb. Bitte sehr...:

In dem hervorragenden Artikel von Andreas Anders in der online-Zeitung Herzogtum direkt wird der Leiter des Möllner Forst- und Grünflächenamtes, mit den Worten zitiert, eine Salzbeimengung zum Streusand sei nötig, damit das Streugut nicht einfriere.

Diese Argumentation ist bekannt. Nur, wie sieht es mit der Realität aus? Wie viel Salz ist nötig, damit Streusand in unserem Durchschnittswinter nicht einfriert? Wer kontrolliert die Mitarbeiter, die die Mischung herstellen? Jeder weiß doch: je höher der Salzanteil ist, desto bequemer wird der Winterdienst...

Bei geringem Schneefall muss dann nicht geschippt bzw. gefegt werden, sondern man fährt einfach mit dem Streugutwagen drüber, und wie durch Zauberhand taut der Schnee weg...

Wohlgemerkt, auf den Bilder sehen wir Fußwege, die "offiziell" gar nicht gesalzen werden dürfen! Aber jeder sieht doch sofort, dass hier eine stark auftauende Wirkung vorhanden ist.

Nicht mal im Kurpark (sogar unsinnigerweise auf Sandwegen!) wird auf das Salz verzichtet...

Beliebt ist auch das großzügige Aufbringen des Salzgemischs auf Brücken, wo es dann sogleich ins Gewässer gespült wird (hier wird dazu noch den Enten das von Menschen reichlich zugeworfene Futter versalzen)...

Aber richtig "kriminell" wird es auf den Straßen oder wenn nur ein Hauch von Glatteisgefahr besteht.

Straßen und Parkplätze werden bei jeder winterlichen Lage sofort mit 100%igem Salz "bearbeitet"...

In diesen Tagen sieht man auch die ersten "Ausschwitzungen" von Streusalz aus den vergangenen Wochen, d.h. das Salz war schon durch Regen und Luftfeuchtigkeit aufgelöst und kommt durch Verdunstungsvorgänge wieder an die Oberfläche...

Wie kann eine Stadt, die lt. Satzung ihren Bürgern das Salzstreuen verbietet, so handeln?

Wie geht diese Stadt mit ihrer Vorbildfunktion um? 

Ich hoffe, dass einige Entscheidungsträger der Stadt meinen Blog fleißig und aufmerksam lesen und einmal ernsthaft in sich gehen.

Damit Bilder wie diese endlich einmal der Vergangenheit angehören...

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