Liebe Leser, es ist für viele Millionen Bäume bereits fünf nach zwölf. Menschliche Gedankenlosigkeit, Bequemlichkeit und ein sehr kurzsichtiges "Sicherheits"-Denken, gepaart mit einem anachronistischen sozialen Nachahmungsverhalten führen dazu, dass wir auf dem Weg sind unsere städtische Natur systematisch zu vergiften.
Kein einziges Blatt auf diesem Bild - auch nicht das kleinste, erst wenige Tage alte - ist frei von Absterbesymptomen. Verzweifelt versucht der Baum, das Leben zu erhalten und immer noch neue Blätter zu produzieren, aber das Gift findet in jedes einzelne Blatt seinen Weg.
Dieser Baum zeigt zum letzten Mal einen stummen Schrei, denn im kommenden Winter wird er fallen...
Überall in Deutschland sagen städtische Satzungen: Salzstreuen ist verboten. Doch Zuwiderhandlungen werden nirgends geahndet. In Berlin drohen 10 000 Euro Bußgeld, die noch nie erhoben wurden. Städte wie Mölln mit 18 000 Einwohnern erheben zwischen 150 000 und 300 000 Euro jährlich an Buß- und Verwarnungsgeldern für Falschparken, aber vermutlich keinen einzigen Euro für satzungswidriges Salzstreuen.
Hingegen verkauft die Streusalzindustrie jährlich fünf Millionen Tonnen des Umweltgiftes zu Schleuderpreisen, und jeder Supermarkt hat von November an Streusalz palettenweise gleich am Eingang stehen.
Doch unsere Umwelt ist "satt" von Streusalz. Die Erde und die Mauern schwitzen es den ganzen Sommer hindurch aus:
Doch wer denkt schon an einem 1. Juli daran, dass diese Bilder etwas mit dem Salz zu tun haben:
Das Streusalzproblem ist durch städtische Satzungen, die nicht beachtet werden, nicht in den Griff zu bekommen! Es muss eine bundesweite Regelung gefunden werden, die die freie Verkäuflichkeit von Streusalz für den Endverbraucher strikt reglementiert, und zwar auf eine Menge pro Grundstück, die für tatsächliche "Gefahrenlagen" wie Blitzeis ausreicht.
Es muss ein Anreiz für umweltfreundliches Streuverhalten der Bürger geschaffen werden, in Form kostenloser Abgabe abstumpfender Mittel wie Sand oder Granulat. Satzungswidriges Salzstreuen muss endlich als Ordnungswidrigkeit mit angemessenen Bußgeldern geahndet werden, genau wie Falschparken oder Gewässerverschmutzung!
Die Gelder für Baumpflege und Ausbau einer naturnahen Innenstadtgestaltung müssen erhöht werden!
OHNE BÄUME SIND WIR MENSCHEN NICHTS! STIRBT DER BAUM, STIRBT DER MENSCH!
