Psychotherapeut und Umweltaktivist - unterschiedlicher können die Rollen nicht sein...

09.02.2015 21:03

Als Psychotherapeutin bin ich es gewohnt, dass die Menschen freiwillig zu mir kommen. Seit bald 25 Jahren in eigener Praxis tätig, habe ich immer mehr Anmeldungen als freie Therapieplätze, immer genug zu tun, und stets sehe ich die Erfolge meiner Arbeit: wenn mir Menschen sagen, dass sie sich freier, mutiger, selbstbewusster fühlen, besser nein sagen können, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten...

Als Umweltaktivistin erlebe ich das genaue Gegenteil: ich versuche, die Menschen zu erreichen und meine Erkenntnisse mit ihnen zu teilen, doch ich treffe häufig auf Widerstand, Gleichgültigkeit oder sogar offene Feindseligkeit. Zustimmung bekomme ich fast nur in Vier-Augen-Gesprächen; doch wer traut sich, mich öffentlich in meinen Bemühungen zu unterstützen oder mir gegen Anfeindungen den Rücken zu stärken?

Es ist verdammt hart, für eine Sache zu kämpfen, die an meist Gleichgültigkeit, Geiz, Rücksichtslosigkeit und Ignoranz scheitert. Wer denkt schon über Folgen des Streusalz-Wahnsinns nach? Die Menschen wollen bequem und unbehelligt leben, sie wollen nicht mit Regressforderungen konfrontiert werden und dafür so wenig wie möglich tun bzw. bezahlen...

Streusalz ist bequem zu handhaben, billig, vermeintlich sicher. Es verschwindet rückstandsfrei - und die Natur beklagt sich nicht, sie leidet still...

Doch wenn man diesen Weg begonnen hat, muss man ihn in Würde zu Ende gehen. Ich gebe nicht auf, lasse mich nicht einschüchtern, nicht entmutigen.

Vielleicht hilft es ja ein kleines bisschen, wenn ich immer wieder den Menschen sage: seid achtsam mit der Natur, ihr seid ein Teil von ihr...

 

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