UPDATE 23.9. /"Naturerlebnistag" in der Eulenspiegelstadt: Spaß-Event mit Kollateralschäden...

23.09.2018 22:20

Update: der Aufmacher des Möllner "MARKT" vom 22.9. ist erstaunlich: tatsächlich hat man sich in der Möllner Stadtpolitik Gedanken um die Umwelt gemacht! Die Belastung der Natur durch tausende mit dem PKW anfahrende Besucher von Veranstaltungen des Naturzentrums "Uhlenkolk" war offensichtlich nicht mehr zu verdrängen.

Wobei es natürlich furchtbar naiv und blauäugig ist zu glauben, dass nur durch eine Bushaltestelle die Blechlawine aus dem Wald verbannt würde...

In meinem Artikel vom 17.9. wies ich bereits auf die katastrophalen Zustände während des "Naturerlebnistags" hin. - Haben die Stadtpolitiker ihn gelesen? Wenn dies ein Beitrag zur Entscheidungsfindung gewesen sein sollte, ist es mir nur Recht. Der Antrag ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein: es müssten Straßen durch ökologisch sensible Areale schlicht gesperrt werden! Aber es ist ein kleiner Anfang.

Hier mein Artikel:

17.09.2018: Diese Ringelnatter hat es leider nicht geschafft. Mit gebrochenem Blick und ausgetretenem Gedärm liegt sie da...

Sie fiel wohl dem "Naturerlebnistag" zu Opfer - welch Ironie des Schicksals...

Elftausend Besucher sollen es gewesen sein beim "Naturerlebnistag" der Stadt Mölln. - In der Eulenspiegelstadt wird die Natur immer dann besonders großgeschrieben, wenn sie dem Kommerz dient.

Der Weg zum Event führte für zahlreiche Fahrzeuge über die Straße "Am Hegesee" - hier mahnt ein Schild zur Rücksichtnahme auf Amphibien...

Leider hatte die Stadt Mölln bisher kein Geld übrig für den schon vor Jahren diskutierten Amphibientunnel. Man gibt die Euros lieber aus für rauschende Volksfeste, Eulenspiegelfestspiele, oder unsichtbare Feuerwerke an nebligen Novemberabenden zum Abschluss des alljährlichen Herbstmarktes...

Aber eine Straße sperren für Besucher des spektakulären "Natur-Erlebnistages" - undenkbar. Und so wälzten sich tausende Fahrzeuge aus nah und fern  durch die sonst so ruhige Idylle, eine wahre Invasion...

Eine Woche später dann das Auto-Cross-Wochenende am Grambeker Heidering: zwei Tage höllischer Lärm von aufheulenden Motoren, der im ganzen Stadtgebiet zu hören ist, dazu werden gigantische Mengen an CO2, Feinstaub, Stickoxiden in die Luft gepumpt - und das ganze nennt sich dann "Sport" - in Zeiten von Dieselgate, galoppierender Klimaerhitzung, mörderischen Hitzesommern und Dürre ein sinnentleerter Anachronismus...

Möge die Eulenspiegelstadt über ihr Verhältnis zur Natur nachdenken. Es ist bitter nötig!

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