Missbraucht, geschunden, gequält: wenn sie könnten, würden sie fliehen
In diesen Tagen bestimmt die Flüchtlings-Thematik (ich schreibe bewusst nicht "Problematik", denn das Wort ist schon eine unterschwellige Manipulation) die öffentliche Diskussion.
Wenn Menschen an Leib und Leben bedroht sind, flüchten sie: das ist ein natürlicher Reflex, dem wir alle gehorchen würden. Aber es ist auch Fakt, dass menschliche Empathie aufhört, wenn nur von abstrakten Zahlen die Rede ist und wenn Flüchtlinge als "Krise" oder gar als Gefahr ("Invasion", "Schwemme" o.ä.) dargestellt werden.
Ich rede heute von anderen Lebewesen, die leider nicht fliehen können - es aber tun würden, wenn sie könnten...
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Wir alle freuen uns an den Farben des Herbstes. Ahorne stehen - wie dieser Möllner Spitz-Ahorn - in den schönsten Farben da...
Die Linden an der Friedhofsgrenze leuchten in der Abendsonne...
Ihr Laub ist immer noch dicht und die Blätter grün...
Ganz anders steht es um die geschundenen und gequälten Bäume am Möllner Bauhof. Ich zeigte sie Ihnen dieser Tage noch, bereits schütter und vertrocknet, aber mit einem Rest von Laub...
Doch jetzt ist es auch damit vorbei. Die Linden sterben den Streusalz-Tod. An vielen Bäumen ist kein Laub mehr - nur noch vertrocknete Blütenstände oder das eine oder andere Krähennest...
Bereits letztes Jahr schrieb ich im Herbst über die armen Linden am Bauhof. Damals waren sie im Oktober noch schlimmer dran...
Das ist es, was ich meine: diese gequälten Lebewesen würden fliehen, wenn sie könnten: an einen Ort, wo gesunde Erde ist und kein giftiges Streusalz! Wo sie geachtet, respektiert und artgemäß behandelt werden!
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