Gigantische Umweltschäden durch Streusalz - Millionen Bäume schwer krank!
Experten warnen seit langem: Streusalz schädigt die Umwelt! Millionen und Abermillionen Tonnen des gefährlichen Umweltgiftes werden jährlich auf unseren Straßen und Wegen ausgebracht, sie töten Pflanzen, gefährden Tiere, dringen ins Grundwasser ein und tragen zur ohnehin schon verbreiteten Bodenversalzung bei.
Jetzt endlich haben auch die Lübecker Nachrichten das Thema aufgegriffen. Der Artikel ist in Papierform und im Internet käuflich zu erwerben. Für alle Leser meines Blogs referiere ich hier mit meinen eigenen Worten und einigen presserechtlich erlaubten Kurzzitaten...:
„Experte warnt: jeder zweite Lübecker Baum ist krank“, so übertiteln die Lübecker Nachrichten einen Artikel vom 7. September 2014, in welchen der Baum-Sachverständige Heinrich Paulsen eindringlich vor den Folgen des Streusalz-Einsatzes auf unseren Straßen warnt. Linden, Kastanien und Ahorne seien besonders gefährdet. Die Verhältnisse in Lübeck dienen hier m.E. nur als Beispiel und lassen sich – daran dürfte kaum jemand zweifeln – auch auf andere deutsche Städte übertragen.
Denn bundesweit wird in der öffentlichen Wahrnehmung der Begriff „Winter“ mit „Streusalz“ gleichgesetzt. Ich erinnere mich z.B. an eine Überschrift in der Zeitung mit den vier Buchstaben, wo es im letzten November fast wörtlich hieß: „Kann der Winter kommen? Haben wir genug Streusalz?“
In dem großen und anschaulich bebilderten Artikel der LN berichtet der Baumexperte Paulsen, dass von den 16 000 Lübecker Straßenbäumen die Hälfte schwer krank durch Streusalz ist und durch „Salztrocknis“ einen „schleichenden Tod“ erleidet.
Die natürliche Lebenserwartung einer Linde von ca. 800 Jahren sei durch die Stressfaktoren in der Stadt auf 80 Jahre begrenzt. Daran ist, daran lassen die Äußerungen des Experten kaum Zweifel, ganz wesentlich das Streusalz schuld.
Weil das Problem bekannt sei, gebe es „in den meisten Städten klare Regelungen“. Der Einsatz von Salz als Streumittel sei „fast nirgendwo mehr gestattet“. Auch in Lübeck seien nur abstumpfende Mittel erlaubt.
Weiter heißt es: „wer entgegen der Satzung mit Salz streut, riskiert eine saftige Geldbuße“ (!).
Das ist ein interessantes Statement. Ich erinnere mich an einen Artikel über Ordnungsgelder, die in Deutschland aufgrund verschiedener Vergehen erhoben wurden. Dabei kommt eine Summe von ca. 500 Millionen Euro jährlich zusammen, die sich ganz überwiegend aus Parkknöllchen (Ordnungsgelder aus dem „ruhenden Verkehr“) rekrutiert. Zahlen über Bußgelder von Streusalz-Sündern habe ich nirgends bekommen. In Mölln werden bis zu ca. 150 000 Euro Ordnungsgelder jährlich erhoben (Quelle: Ordnungsamt Mölln), auch hier meist von Parksündern. Ob überhaupt schon einmal in Mölln Bußgelder wegen satzungswidrigen Salzstreuens erhoben wurden, habe ich leider nicht erfahren. Und es steht zu befürchten: solche Zahlen gibt es überhaupt nicht, denn das Totschlagargument der „Verkehrssicherheit“ hebelt stets alle Bemühungen aus, dem gedanken- und rücksichtslosen Missbrauch von Natriumchlorid im Winterdienst Einhalt zu gebieten.
Abschließend erinnert in unserem LN-Artikel der Experte an die Leiden der Tiere, deren Pfoten durch Streusalz geschädigt werden (das betrifft natürlich nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch alle Wildtiere!) und die Schäden an Straßenbelägen und Fahrzeugen.
Wieder einmal wird durch diesen Artikel bestätigt, was Fachleute seit Jahren in höchster Besorgnis äußern: es gibt immer von Jahr zu Jahr größere Umweltschäden durch Streusalz, und bis heute ist kein Ende abzusehen!
Deshalb mein Appell an alle Mitmenschen: nehmt Rücksicht auf die Natur! Verzichtet auf missbräuchlichen und umweltgiftigen Streusalzgebrauch!
Unterstützen Sie bitte auch meine Arbeit und Bemühungen für mehr Naturschutz in der Stadt. Helfen Sie mir auch im kräfteraubenden Möllner Leserbriefprozess, durch moralische, ideelle Unterstützung oder eine Spende für die inzwischen horrenden Prozesskosten!
Ich danke Ihnen von Herzen!