Gärtnereibereisung 2015: hochkarätig besetzte Reisegesellschaft durch das Stadtgrün / unersetzliche Werte in akuter Gefahr
Zum zweiten Mal durfte ich in meiner Eigenschaft als Umweltaktivistin an der hochinteressanten und perfekt durchorganisierten Gärtnereibereisung der Stadt Mölln teilnehmen. Treffpunkt war der Parkplatz des Hotels Quellenhof - ein schicksalträchtiger Ort, der uns in naher Zukunft noch auf dramatische Weise beschäftigen wird...
Sehen Sie sich die prachtvollen Bäume hinter den Autos gut an - lange ist das nicht mehr möglich: hier sollen demnächst die Motorsägen kreischen.
Ein riesiger Hotelanbau fordert Parkplätze, die nur durch die Eliminierung beinahe sämtlicher alter Linden rund um den jetztigen Parkplatz realisiert werden können...
Was für eine Ironie: ein riesiges Ensemble alter, prächtiger und kerngesunder Linden soll der Blechkarawane - und letztlich der Profitgier - weichen, während man unten in der Stadt mit Intensivmaßnahmen um das Leben der todkranken Linden kämpft (hier Bilder von 2014)...
Die Streusalz-geplagten Kastenlinden habe ich seit langem fotografisch begleitet und ihren erbarmungswürdigen Zustand in vielen Bildern dokumentiert...
Die mitgereiste Spezialistin der Firma Compo verkauft neben heilenden Wässerchen und Tinkturen für Streusalz-geplagte Bäume eine gehörige Portion Optimismus...
...während Gärtnerei-Chef Karl Kinz rabiat wirkende Methoden vorstellt, die wir in der Medizin dennoch als "minimal-invasiv" einstufen würden...
Doch es bleibt dabei: die Bäume in der Stadt sind gequälte Opfer, hier geht es nur um Schadensbegrenzung - und im Winter denkt kein Mensch an ihre Bedürfnisse...
Meine "Salzration des Tages" geht an die Stadt Mölln, die sich 'oben am Berg' ohne Murren unersetzliche Werte wegnehmen lässt und 'unten in der Stadt' in selbstauferlegter Sisyphos-Aufgabe gegen hausgemachte Probleme kämpft...