Ein Kneipp-Heilbad wird zum "Narren-Wechselbad"

03.08.2014 10:21

Mölln ist ja bekanntlich nicht nur die Stadt des "Narren", sondern auch ein berühmtes Kneipp-Heilbad.

Wechselbäder der speziellen Art erlebe ich nun seit eineinhalb Jahren im Möllner Leserbriefprozess.

Da war zuerst die eiskalte Dusche der Unterlassungsklage, gepaart mit dem entsetzlichen "Gegenleserbrief", den die Zeitung gegen mich veröffentlichte. Ungefähr bis auf diese Temperatur gefror mir das Blut in den Adern bei der Lektüre:

        Dann gab es wiederum aber auch "warme" Worte der Solidarität:

Ich zitiere aus einer e-mail, die mir  kurz vor Ostern aus der Führungsspitze einer im Möllner Stadtrat vertretenen Partei zuging:

„…Liebe Frau Schicker! Gut, dass Sie so kämpferisch sind und wir unterstützen Sie voll und ganz. Ich werde Ihr[…] Anliegen in den Ortsverein der […]  tragen. Die Grünflächenbereisung der Stadt Mölln haben wir nun extra für Ihr Anliegen vom Frühjahr in den Herbst verlegt, damit man die Auswirkungen [des Streusalzes, Anm. d.V.] auch erkennen kann. Wir informieren Sie per Einladung …“

Ich harrte voll freudiger Erwartung der angekündigten "vollen und ganzen" Unterstützung. Doch es geschah: nichts. Eisiges Schweigen drang (außer Streusalz) aus diesen Mauern:

Auf meine freundliche Nachfrage bei den Politikern, was denn nun mit der angekündigten "Unterstützung" sei, erhielt ich zwei Monate später dann diese denkwürdige Botschaft (ebenfalls von "ganz oben" aus der Möllner Stadtpolitik):

 „...Die von Ihnen beklagte Zurückhaltung  und  mangelnde Unterstützung  bzw. das Schweigen der lokalen Politik liegt nach meiner persönlichen Einschätzung vor allem daran, dass Sie  permanent „schweres Geschütz“ auffahren. „Gerichtliche Anfeindung“ und die Infragestellung Ihrer Menschenwürde und Meinungsfreiheit sind Formulierungen, mit denen Sie möglicherweise vorsichtiger und sparsamer umgehen sollten, wenn Sie sich nicht erneut angreifbar machen wollen. Verstehen Sie dies bitte als einen wohlmeinenden Rat von einem, der Ihrem Grundanliegen, den Schutz unserer Stadtbäume und einem umweltfreundlichen Winterdienst, durchaus wohlwollend gegenüber steht...“

Virtuoser  kann man eine 180°-Kehrtwendung nicht hinlegen, oder? - Nun wusste ich, der "Mantel des Schweigens" liegt über dem Möllner Leserbriefskandal:

Und ich habe noch mehr erkannt: Mölln ist nicht nur die "Stadt der Vielfalt" und die Stadt des Narren, sondern sie bietet auch veritable "Kneipp'sche Narren-Wechselbäder":

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