Der Mensch kennt keine Gnade - auch nicht an Weihnachten...
26.12.2014 10:10
Langsam kündigt sich nun doch der Winter an. Die "Salzstreuer" vor dem Herrn gehen in Position. Es gibt viel zu tun...
Meine heutige Rund-Mail an meine Kontakte lautet wie folgt:
Sehr geehrter Herr Wiegels,
sehr geehrte Ratsherrinnen und Ratsherren,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützer und Freunde,
ich hoffe, dass Sie alle friedvolle Feiertage im Kreise Ihrer Lieben verbringen.
Nun hat sich ja auch endlich der Winter angekündigt. Heute ist ein ruhiger Wintertag – trockenes Wetter, Außentemperatur knapp über 0° Celsius.
Unsere todkranken Streusalz-Opfer, die ich nun bald zwei Jahre begleite, stehen still und schicksalsergeben am Straßenrand...
Man könnte denken: wenigstens an Weihnachten lässt man sie in Ruhe. Doch der Mensch kennt keine Gnade. Um 9.00 Uhr machte ich dieses Bild:
Die Salzkörner sind deutlich erkennbar. An diesem Überweg wurde ohne ersichtliche Gefahrenlage (kein Blitzeis, keine Schneeglätte) reines Salz gestreut.
Quis fecit? – kann man da nur fragen. Wer war das? Es ist nicht an mir, Schuldige zu benennen. Ich habe das auch niemals getan.
Ich dokumentiere, stelle Fragen, mahne, überspitze manchmal. Ich habe noch nie einem bestimmten Menschen eine bestimmte regelwidrige Tat vorgeworfen.
Doch es müssen ja Menschen sein, die solches tun, Jahr für Jahr, Winter für Winter...

Gnadenlos wird bis an die Stämme heran oder in die Versorgungslöcher der Wurzeln hinein gesalzen, oft ohne jeden konkreten Anlass, d.h. rein prophylaktisch und keineswegs satzungsgemäß.
Auch in diesem Jahr wurde bereits gesalzen – bei Plusgraden und Regenwetter. Und das Salzstreuen bringt manche Zeitgenossen anscheinend geradezu in einen “Rauschzustand”, bei dem es kein Halten mehr gibt (s. erstes Bild oben).
Weil ich diese zeitweise geradezu irrationalen, vor allem aber umweltschädlichen Verhaltensweisen nicht hinnehmen kann und will, versuche ich seit Jahren, die Öffentlichkeit mit Leserbriefen wachzurütteln und die politisch Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen.
Letztes Jahr erschien dieser Leserbrief von mir im Möllner Markt, der sehr großes positives Echo fand:

Können Sie sich vorstellen, dass nach diesem Leserbrief Möllner Rechtsanwälte ans Landgericht Lübeck schrieben, ich sei zu verurteilen, weil es mein “Hobby” sei, Streusalz zu “beschimpfen”?
Diese Rechtsanwälte bekämpfen mich gerichtlich bereits seit dem 21. März 2013, als ein unautorisierter, Streusalz-kritischer “Leserbrief” von mir in den Lübecker Nachrichten – Lokalausgabe Lauenburg – erschien.
Das Einstweilige Verfahren (auf “Unterlassung von Behauptungen”) haben sie gegen mich gewonnen. Dafür war ein gerichtlicher Kunstgriff notwendig: da selbst die Gerichte einsehen mussten, dass eine Verwechslung vorlag und ich nie irgendwelche Behauptungen über diese Rechtsanwälte aufgestellt habe, tauschten sie kurzerhand den Streitgegenstand aus und untersagten mir jetzt ganz pauschal jegliche “Eindruckserweckung” gegenüber den Klägern.
Damit ist den Klägern ein absoluter Schutz und mir ein absoluter Maulkorb verliehen. Ich würde mich in allerhöchste Gefahr begeben, wenn ich nur den Hauch eines Eindrucks (im Zusammenhang mit Streusalz) gegenüber diesen Herren erwecken würde.
Aber: auch das reicht ihnen nicht! Wenige Tage vor Weihnachten schrieben sie ans Amtsgericht, und dieses Schreiben möchte ich Ihnen – selbstverständlich anonymisiert - nicht vorenthalten:

Die Herren Rechtsanwälte “befürchten” (!), dass ich “öffentlichkeitswirksame Aktionen” gegen Streusalz unternehme, und nehmen dies als Argument, nun über die Einstweilige Verfügung hinaus – die ihnen schon maximalen Rechtsschutz garantiert - noch ein beschleunigtes Hauptsacheverfahren durchzuführen.
Was soll man dazu noch sagen. Oder lachen, wenn’s zum Weinen nicht mehr reicht?
Doch ich möchte Ihnen auch diese “Weihnachtspost” nicht vorenthalten. Es gibt in Mölln inzwischen Bürgerinnen und Bürger, die Anteil an meinem Schicksal als Umwelt-Whistleblower nehmen und mich moralisch unterstützen. Sie sind zahlenmäßig noch gering, aber jeder einzelne Zuspruch tut mir in diesen schweren Monaten und Jahren gut und bestätigt mich, weiterzukämpfen...
Ich erinnere jetzt auch noch einmal an die Veröffentlichung von unserem Bürgermeister, Herrn Jan Wiegels vom Dezember letzten Jahres in “Mölln aktuell”. Ich weiß, dass Herr Wiegels sich sehr für den Baumschutz stark macht und hoffe, dass dieses Thema nicht durch den Möllner Leserbriefprozess unter einen Mantel des Schweigens gerät...
Soviel für heute zum Thema “Weihnachtspost”. Genießen Sie die kommenden Wintertage und denken Sie daran: nicht die Bäume brauchen den Menschen – der Mensch braucht die Bäume!

Mit den allerbesten Grüßen und Wünschen
Ihre Beate Schicker
Kontakt
Saltytrees